Im Hochgebirge aufgefahrene Schragtunnel unterliegen besonderen Ausfuehrungsbedingungen, die sie von ueblichen Tunnelvortrieben unterscheiden. An den Beispielen des 1600 m langen Schrag tunnels in Val d"Isere (F) sowie des 3100 m langen Schragtunnels in Tignes, (F) werden die geologischen Voruntersuchungen, angetroffene Geologie, Wahl von Baumethoden und -verfahren, Arbeitsbedingungen und Besonderheiten erlautert.
Inclined shafts excavated in the mountains are subject to conditions different from normal tunnelling. Two examples of inclined shafts for funiculars, executed recently in the french Alpes, are presented: The tunnel in Val d" Isere (F) 1.600 m long as well as the tunnel 3. 100 m long in Tignes (F). Geological investigations, geology in situ, choice of methods and technique, working conditions and special features are presented.
La realisation des tunnels à forte pente en haute montagne pose des problèmes specifique à chaque etappe du projet. Dans l"article sont examines deux chantiers des funicu1aires à Val d"Isere 1.600 m de long et à Tignes 3.100 m de long. Les aspects relatifs aux conditions de travail, reconnaissances geologiques preliminaires, choix des methodes et materiels de creusement sont plus particulièrementexamines.
Jean-Ciaude Killy aus Val d"Isere, Frankreich, gewann bei den Olympischen Winterspielen 1968 in Grenoble drei Goldmedaillen. Damals waren sein Heimatort sowie das benachbarte Tignes nur wenig bekannt. Oem passionierten Skilaufer boten sich nach mehrstuendigem Aufstieg herrliche Abfahrten. An gleicher Stelle können sich heute Millionen von Skifahrern einer Infrastruktur von ueber 100 mechanisierten Aufstiegshilfen bedienen. Über 300 km gepflegte Pisten stehen rund um Bellevarde und Grand Motte zur Auswahl.
In diesem Umfeld entschlossen sich unabhangig voneinander sowohl die Societe des Telepheriques de Val d"Isere (STVI) sowie Societe des Telepheriques de La Grande Motte (STGM) zum Bau leistungsfahiger Standseilbahnen in ihrem jeweiligen Gebiet des "Espace Killy". Beide Auftrage wurden 1986 und 1989 an Konsortien unter Federfuehrung der HOCHTIEF vergeben.
Die Bahn verbindet den Ortsteil La Daille mit dem Skigebiet an den Hangen der Bellevarde. Sie war zum Zeitpunkt der Planung die weltschnellste mit einer Geschwindigkeit von 11 m/s bei einer Transportkapazitat von 3000 Passagieren pro Stunde. Ihre Lange betragt 2.292 m, der Höhenunterschied 892 m.
Zwischen der Ta1station auf 1.799 m ueber NN und der Bergstation auf 2.691 m ueberquert die Bahn zunachst auf einem Viadukt von 570 m Linge die Hangzone.
Die restlichen 1.688 m verlaufen im eingleisigen Tunnel ait 4,20 m Durchmesser. Die Linienfuehrung zeigt im Grundriß eine Gerade und im Langsschnitt einen konkaven Korbbogen mit Radien vor 3.775 m, 4.800 m und 6.300 m, gefolgt von einer 804 m langen Geraden mit 52,51 % Steigung. Den oberen Abschluß bildet eine Kuppenausrun- dung mit R = 645 m. In der Streckenmitte, wo sich die beiden Wagen begegnen, weitet sich der Tunnel fuer 145 m Lange auf ca. doppelte Breite auf. Der Tunnelvortrieb erfolgte mit einer Hartgesteinsmaschine, die Aufweitung wurde konventionell erstellt. Am Tunnelportal ist der Stollen unter 35,44 % geneigt.