ZUSAMMENFASSUNG:

Beim Bau des Schachtkraftwerkes Kuehtai wurda zunachst der oberste Teil der Schachtauskleidung in offener Baugrube hergastellt und mit Überlagerungsmaterial hinterfuellt. Das wait ere Abteufan im Fels erfolgte sektorweise fortschreitand nach einer Wendelflache von 3m Ganghöhe. In Eruebrigung jeglicher temporarer Sicherungsmaβnahmen wurde gleich die endgueltige Ausklaidung hergestellt, die als spiralenförmiger Betonstreifen von 3 m Höhe und 60 cm Mindestwandstarke dem Ausbruch an der Schachtsohle unmittelbar folgte. Dieses auf Versuche, Rechnung und Messungen gestuetzte Bauverfahren erwies sich als zeitsparend, sicher und wirtschaftlich.

SUMMARY:

After constructing the upper part of the shaft lining for the Kuehtai shaft power station in an open pit and backfilling the overburden, the subsequent shaft sinking in rock has been carried out along a helical surface of 3 m pitch, advancing by sectors. Rendering any temporary support unnecessary, the permanent lining kept following up the excavation closely as a helical concrete strip of 3 m height and 60 cm minimum thickness. Based on tests, computations and measurements, this procedure proved to be time-saving, economic and safe.

RÉSUMÉ:

Lors de la construction du puits de la centrale de Kuehtai, la partie superieure du revêtement du puits fut realisee dans une fouille à ciel ouvert, qui fut remblayee par la suite. Le fonfçage ulterieur du puits dans le rocher fut execute en procedant par secteurs, selon une surface helicoldale de pas egal à 3.00 m. Sans prendre des mesures de securite temporaires, le revetement definitif fut realise à l'aide d'une bande helicoldal de beton, de 3 m de haut et d'epaisseur minimum de 60 cm, qui suivit immediatement l'excavation du radier du puits. Sur la base d'essais, de calculs et de measures, cette methode de construction s'est averee sure et economique et a permis de gagner du temps.

1. ALLGEMEINE VORAUSSETZUNGEN

Die Oberstufe Kuehtai (Abb. 1) der zur Zeit ca. 30 km westlich von Innsbruck im Bau befindlichen Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz (Gesamtleistung 761 MW) der Tiroler Wasserkraftwerke Aktiengesellschaft wird als Pumpspeicherwerk Angelegt, um im Sommer das dem Zwischenspeicher Langental zuflieβende Wasser eines ausgedehnten Beileitungssystems ueber eine geodatische Höhe von 319 bis 440 m in den Jahresspeicher Finstertal zu fördern, sowie um ganzjahrig zusatzlichen Walzbetrieb zu ermöglichen. Die zur Erzeugung des im Pumpbetrieb erforderlichen Gegendrucks notwendige tiefe Anordnung der beiden reversiblen Maschinensatze (Mittelebene der Pumpenturbinen 48 m unter dem Absenkziel des Speichers Langental) fuehrte in der gegebenen topographischen Situation zum Entwurf eines Schachtkraftwerkes, uebrigens dem bisher gröβten hinsichtlich der Schachtabmessungen (30 Meter Ausbruchsdurchmesser.,82 m Schachttiefe). von einer Talverflachung unterhalb des Langentaldammes aus auf einem nur wenige Meter ueber der Schachtsohle liegenden Niveau einen 1.2 km langen Entwasserungs- und Schutterstollen bis an den Kraftwerksschacht heranzufuehren, bestimmten dessen Entwurf und Ausfuehrung in entscheidendem Maβe (Abb. 3).

2. UNTERGRUNDVERHÄLTNISSE, SONDIERUNGEN, FELSMECHANISCHE VERSUCHE

Oer Fels befand sich an der Baustelle unter einer rund 25 m tiefen Überlagerung aus Moranenmaterial und Hangschutt (Abb. 3). Nachdem seine zum Langentaler Becken geneigte Oberflache durch Brunnen und Bohrungen abgetastet und die Schachtachse ungefahr fastgelegt worden war, wurde das Gebirge im unmittelbaren Schachtbereich durch ein wei teres Bohrloch (mit Pressiometerversuchen) sowie nach entsprechendem Voraushub durch einen Sondierschacht von 3 m Durchmesser ueber die volle Tiefe erkundet. Es handelt sich um eine Wechsellagerung von Schiefergneis und Amphibolit mit einigen Zwischenlagen von Glimmerschiefer, die als Ganzes stark verfaltet ist und in der Aufnahme ein recht kompliziertes Bild zeigt. Das Gebirge erwies sich aber trotzdem schon im Sondierschacht als standfest und kaum wasserfuehrend und brachte auch spater beim Vollausbruch in dieser Hinsicht keinerlei unliebsamen Oberraschungen. Es trug sehr zur Sicherung schon bei der Planung des Schachtes und bei der Wahl des darauf abgestimmten Bauverfahrens bei, daβ man das Gebirge beizeiten gerade im Bereich des Schachttiefsten besonders gut erschlossen und erkundet hatte. Dies ermöglichte der schon erwahnte Entwasserungsstollen, den man im Zuge der Vorarbeiten auf der Höhe der Druckschacht-Flachstrecke an den kuenftigen Krafthausschacht herangefuehrt, zur Druckschacht- Flachstrecke verlangert und in dieser als Pilotstollen fortgesetzt hatte. Eine anschlieβend ausgebrochene doppelte Verbindung zum Fuβ des Pilotschachtes, einmal senkrecht zum Entwasserungsstollen und einmal in der Achse der Druckschacht-Flachstrecke, bot eine vorzuegliche Gelegenheit zur Durchfuehrung einiger in-situ-Versuche in reprasentativen Felspartien sowohl im Schiefergneis als auch im Amphibolit im Bereich der spateren Schachtwandung [Abb.4]. Neben einem Versuch mit per TIWAG-Radialpresse, den zwei nahgelegene Meβstrecken im Druckschacht erganzten, wurden an vier Stellen Schlitzentlastungsversuche mit Verformungskompensation und Überkernen vorgenommen [Ausfuehrung Interfels - LNEC].

3. SCHACHTENTWURF UNO BAUPHASEN IM ALLGEMEINEN

Der Entwasserungsstollen brachte nicht nur wesentliche Vorteile fuer die Erkundung sowie fuer die Entwasserungund Schutterung wahrend der Bauausfuehrung. Sein Vorhandensein und die Erfahrung, daβ er trotz des darueber befindlichen Grundwassersees praktisch trocken geblieben war, ermöglichten auch erst den gewahlten Typ der zweischaligen Schachtauskleidung [Abb. 3, Langsschnitt]. Oberhalb der bis einschlieβlich Generatorboden direkt an den Fels anbetonierten Maschinengeschoβe sind namlich die Kraftwerkseinrichtungen in einem freistehenden Stahlbetonzylindervon 40 cm Wandstarke untergebracht, den ein offener Ringspalt von 60 cm Breite von der Auβenverkleidung des Schachtes trennt.

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