Die fuer gebirgsmechanische Berechnungen erforderlichen Festigkeitswerte des Gesteinsverbandes werden durch «Groβversuche in situ» ermittelt, bei denen die Versuchskörper so groβ zu wahlen sind, daβ sie in jeder der drei Richtungen mindestens 10 Kluefte oder sonstige Inhomogenitaten des Gesteins umfassen [I]. Wenn die Art und die Lage der Inhomogenitaten schlecht zu erkennen ist, besteht die Gefahr, daβ die Versuchskörper zu groβ oder zu klein gewahlt werden. Zu kleine bringen falsche Meβ- ergebnisse, zu groβe bedeuten einen unnötig groβen Aufwand. Der Verfasser fuehrt deshalb Versuche in situ an Versuchskörpern durch, deren Abmessungen schrittweise vergröβ ert werden. Alle uebrigen Versuchsbedingungen bleiben unverandert, Sie sollen den Belastungsverhaltnissen in der Natur möglichst genau entsprechen. Bei jeder fuer notwendig gehaltenen Abweichung ist ihr Einfluβ auf das Versuchsergebnis gesondert zu untersuchen. Aus der Änderung der Versuchsergebnisse mit gröβer werdenden Abmessungen der Versuchskörper wird der Einfluβ der Versuchskörpergröβe als Funktion dargestellt. Der gesuchte Festigkeitswert des Gesteinsverbandes wird daraus durch Extrapolation abgeleitet. Es werden zwei Beispiele gebracht.
Stanzfestigkeit des Gebirges gegenueber der Belastung durch kreisförmige Druckplatten.
Wuerfeldruckfestigkeit kubischer Gebirgspfeiler aus kalkigem Eisenerz. Das beschriebene Verfahren ist billiger als Groβversuche und zuverlassiger als Modellversuche.
The strength values of the rock complex necessary for rock-mechanical calculations are determined by large-scale tests in situ, for which the test bodies must be taken sufficiently large such as to comprise, in each of the three directions, at least ten cleavages or other inhomogenities of the rock [I]. If type and position of such inhomogenities are difficult to recognize, there is always a danger that the test bodies are either too large or too small. Too small test bodies produce fault results and too large ones unnecessary high expenditure. Therefore, the author carried out tests in situ with test bodies, the dimensions of which were increased stepwise. All other test conditions remain unchanged, as they are to correspond, as precisely as possible, to the natural load conditions. For each change considered necessary, their influence on the test results must be investigated separately. The use of results with increasing dimensions of the test bodies is used to show the influence of these dimensions as a function. The strength value of the rock complex is derived from this function by extrapolation. The author states two examples:
The punching strength of the rock against a load of circular pressure plates.
The crushing strength of cubic rock pillars of calcareous iron ore. The method described is cheaper than large-scale tests and more reliable than model tests.
Les resistances des roches necessaires aux calculs de la mecanique des roches se determinent par des «essais en grand in situ» pour lesquels les corps experimentaux doivent avoir des dimensions telles que ceux-ci comportent dans les trois directions 10 cassures ou d'autres inhomogeneites des roches [I]. Si la nature et la position des inhomogeneites sont difficiles à reconnaître on risque de choisir des dimensions trop grandes ou trop petites des corps experimentaux. Des dimensions trop petites entraîneront de mauvais resultats; des dimensions trop grandes exigent un travail inutitement important. Dans ces conditions l'auteur a effectue in situ des essais sur des corps dont les dimensions augmentent progressivement. Toutes les autres conditions restant inchangees, elles devront correspondre au mieux aux charges telles qu'elles existent en realite. En cas où un ecart s'avère necessaire il faut etudier separement l'influence sur les resultats de l'experience. C'est à partir de la variation des resultats en raison des dimensions croissantes des corps experimentaux qu'on represente l'influence de la dimension des corps comme fonction. La resistance recherchee des roches s'en deduit par extrapolation. L'auteur en cite deux exemples.
Resistance au poinçonnage des terrains par rapport à la charge realisee par des plaques d'applui circulaires.
Resistance à l'ecrasement de cubes de piliers de roches en minerai de fer calcaire. La methode decrite ci-dessus revient moins chère que des essais en grand et est plus sûre que des essais sur modèles reduits.
Das Gestein, das die Strecken und sonstigen Hohlraume eines Bergwerks umgibt, ist meistens ein Mosaik verschieden fest zusammenhangender Bruchstuecke, deren Verband andere Festigkeitseigenschaften besitzt als die Einzelteile. Diese Festigkeit des Gesteinsverbandes (= «Gebirsfestigkeit ») ist nun maβgebend fuer die Standsicherheit der Streckenwande, -firste und -sohle und der auf das Gestein gesetzten Stuetzen und Stempel. Man kann sie nach dem Vorschlag von L. MÜLLER durch Groβversuche in situ ermitteln [1]. Bei diesen wird an einer Stelle des Gebirges, die in Bezug auf Gesteinsausbildung der durch das Bauwerk zu belastenden möglichst genau entsprieht, eine Belastung angebracht, die nach Verteilung auf die Flache und Richtung der durch das Bauwerk zu erwartenden möglichst genau entspricht. Durch Messung der dadurch erzwungenen Verformung des Gesteins erhalt man ein Urteil darueber, ob und in welchem Maβe die untersuchte Stelle des Gebirges - und damit auch die fuer das Bauwerk vorgeseheneimstande sein wird, der Belastung standzuhalten.